Zu den ersten Erfahrungen mit Corona-Tests an den bayerischen Gymnasien erklärte Walter Baier, Landesvorsitzender der Bayerischen Direktorenvereinigung (BayDV*), im Anschluss an die virtuelle Sitzung des Landesvorstands vom 22.03.2021:
Verpflichtende Tests sind eine elementare Voraussetzung für Präsenzunterricht.
„Die derzeitige Entwicklung der Inzidenzzahlen lässt befürchten, dass eine Rückkehr zum Präsenzunterricht auch nach den Osterferien nur eingeschränkt möglich sein wird. Wir werden in Zukunft auch andere Indikatoren im Blick haben müssen, wenn wir lernen wollen, mit der Pandemie zu leben.
Unser Ziel war immer, möglichst viel Präsenzunterricht für die Schülerinnen und Schüler sicherzustellen. Dies kann aber nicht auf Kosten der Gesundheit unserer Lehrkräfte geschehen. Solange die Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen nicht durch eine Impfung geschützt sind, halten wir es für fahrlässig, unsere Kolleginnen und Kollegen einem unkalkulierbaren Risiko auszusetzen.
Zu einer gewissen Sicherheit könnte ein funktionierendes Testkonzept beitragen.
Regelmäßige Schnell- und Selbsttests, die nicht unbedingt an der Schule stattfinden müssen, machen aber nur dann Sinn, wenn sie für alle Beteiligten verpflichtend sind. Unser Nachbarland Österreich ist hier schon einen Schritt weiter. Verpflichtende Voraussetzung für den Unterrichtsbesuch ist dort schon seit einiger Zeit ein negativer Test, der in der Regel durch medizinisch geschultes Personal in der Schule durchgeführt wird. Einige Landkreise in Bayern haben den Gymnasien in den vergangenen Tagen bereits Schnelltests geliefert. Gut liefen Tests vor allem dort, wo sie von geschultem Personal durchgeführt wurden.“
Und was ist nach Ostern?
„Die Direktorenvereinigung rechnet damit, dass nach den Osterferien deutlich mehr Testmaterial für die Schulen verfügbar sein wird als heute. Bisher erteilen manche Eltern jedoch nur zögerlich die Erlaubnis zu einem Test in der Schule. Derzeit liegt die Zustimmungsquote an vielen Schulen deutlich unter 50%. Bei aller Flexibilität der Schulleiterinnen und Schulleiter ist die Organisation von gemeinsamem Unterricht für getestete und nicht getestete Schülerinnen und Schüler weder sinnvoll noch trägt eine solche Teststrategie zur Sicherheit an den Schulen bei.“
*Die Vereinigung der Direktoren und Direktorinnen der Bayerischen Gymnasien e.V. (BayDV) wurde im Jahr 1953 gegründet. Sie vertritt den Großteil der Schulleitungen an den rund 430 Gymnasien in Bayern. Knapp 331.000 Kinder und Jugendliche besuchen diese Schulart.
Carmen E. Kühnl, Journalistin, BJV, Pressesprecherin der BayDV
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